Bericht aus dem Gemeinderat

Veröffentlicht am 21.10.2019 in Allgemein

Kunstrasenplatz:

Am Montag, den 14.10. stand die Gemeinderatssitzung vor allem im Zeichen des Sports. Nachdem im Juli bereits die Sanierung des Kleinspielfelds, der Tribüne, der Ballfanggitter, der Laufbahn und der Pflastersteine am Sportgelände für ca. 800.000 € beschlossen wurde, ging es in der aktuellen Sitzung um den Umbau des hinteren Spielfelds in einen Kunstrasenplatz. Die Entscheidung darüber wurde im Juli aufgrund der Gefahr durch Mikroplastik, die durch Kunstrasenplätze mit Gummigranulat ausgeht, vertagt. In der Zwischenzeit wurden verschiedene Alternativen diskutiert. Zur Entscheidung wurde ein teilsandverfüllter Kunstrasen gestellt, der wirtschaftlich und ökologisch sicherlich die sinnvollste Variante darstellt.

Ich persönlich (meinem Genossen Michael an dieser Stelle weiterhin gute Besserung und baldige Genesung) konnte dem Beschlussvorschlag dennoch nicht zustimmen. Der Kunstrasenplatz kostet weitere 800.000 €. Dies ist angesichts der anstehenden Aufgaben der Gemeinde und auch angesichts der im Wahlkampf genannten Themen sehr viel Geld und leider wird dann in der laufenden Legislaturperiode kaum Spielraum für andere Dinge sein. Zudem überzeugt mich die Ökobilanz auch eines teilsandverfüllten Kunstrasens nicht. Von der Produktion bis zur Entsorgung ist er dennoch sehr ressourcenverschwendend, während ein gesunder Naturrasen ein wichtiger Beitrag im Ökosystem leistet. Auch bin ich der Meinung, dass die Rasenplätze in Degmarn und Oedheim (selbstverständlich nur durch die tolle Pflege, die sowohl von Seiten des Sportvereins als auch der Gemeinde stattfindet) in einem recht guten Zustand sind, wenn man diese mit anderen Gemeinden vergleicht. Ich sehe den Kunstrasenplatz nicht als dringend notwendig, sondern eher als Sahnehäubchen, das man nur setzen kann, wenn man sich sicher ist, dass in den nächsten Jahren das Geld nicht woanders gebraucht wird. Die Einschränkungen im Trainingsbetrieb halten sich bei 3 funktionierenden Rasenplätzen doch im Rahmen. Training fällt nicht immer nur aus, weil der Rasen nicht bespielbar ist durch den Regen, sondern viele Kinder kommen bei schlechtem Wetter einfach auch so nicht zum Training. Ich hätte mir lieber einen weiteren Ausweichrasenplatz gewunschen, der aber leider gar nicht mehr in Betracht gezogen wurde. Auch habe ich die Befürchtung, dass durch den Kunstrasenplatz der Sportplatz in Degmarn noch weniger vom Fußballverein genutzt wird und somit über die Dauer in Vergessenheit geraten könnte. Diese Fragen wurden eifrig diskutiert.

Der Beschluss wurde mit einer Gegenstimme und zwei Enthaltungen angenommen. Der Kunstrasenplatz kommt.

Es ist jedoch definitiv das Engagement des Sportvereins hervorzuheben, der von den knapp 1,7 Millionen Euro immerhin 80.000 € in Form von Eigenleistung (hauptsächlich vorbereitende Arbeiten und Pflasterverlegen) leisten wird. Dies fördert sicher das Miteinander und auch die Identifikation der Sportler mit ihrer Anlage und ist eine arbeitsintensive Belastung, die man nicht für selbstverständlich nehmen kann. Weitere 130.000 € werden vom Land als Förderung zur Verfügung gestellt. Das Großprojekt wertet definitiv das Sportgelände auf und angesichts zunehmender Bevölkerungszahlen ist der Sportverein dann sicher über Jahre sehr gut ausgestattet. Das finde ich dennoch erfreulich, auch wenn ich persönlich den Kunstrasenplatz nicht für notwendig halte und hoffe, dass er uns nicht irgendwann vor die Füße fällt. Aber die Mehrheit im Gremium sah das anders.

Bestattungsleistungen:

Die weiteren Tagesordnungspunkte brachten wenig Diskussionsbedarf. Die Bestattungsleistungen für die Friedhöfe waren öffentlich ausgeschrieben, ein Bieter hatte ein Angebot abgegeben, diesem wurde der Zuschlag erteilt. Es ist wie zuvor auch die Fa. Strässer, das Angebot ist sogar etwas günstiger als vorher, so dass sich in den kommenden Monaten auch eine Änderung an den Gebühren ergeben wird. Wichtig vielleicht zu wissen: Die Firma Strässer übernimmt quasi die Aufgaben, des früheren Totengräbers. D.h. die Leistungen auf dem Friedhof werden von der Firma im Auftrag der Gemeinde übernommen. Das war auch zuvor schon so. Die Bestatterwahl ist weiterhin frei! Bis auf eine wirklich kleine Übergabepauschale fallen bei der Wahl eines anderen Bestattungsunternehmens keine Mehrkosten an.

Baugebiete:

Für die Gebiete Hofächer IV-Erweiterung und Hofäcker V wurde die Durchführung der Erschließung beschlossen. Ein Verkauf der Bauplätze wird erst gegen Ende der Erschließung stattfinden.

Notwendige Sanierungsarbeiten an den Abwasserkanälen wurden ebenfalls vergeben.

Feuerwehr:

Ebenso beschlossen wurde die Beschaffung von Rollcontainern für den im März 2020 erwarteten Gerätewagen Transport für die Feuerwehr. Da die Container eine lange Lieferzeit haben, werden sie jetzt bestellt, damit beim Eintreffen des Fahrzeugs auch das Zubehör parat steht. Der Gerätewagen Transport kann Material und einzelne Einsatztrupps gezielt absetzen, so dass z.B. bei vollgelaufenen Kellern an mehreren Orten gleichzeitig gearbeitet werden kann. Die Anschaffung des GWTwurde noch vom alten Gemeinderat beschlossen und ist sinnvoll, da er andere Fahrzeuge/Anhänger ersetzt und für den Einsatz in unserer Gemeinde optimal geeignet ist.

Gemeindeprüfungsanstalt:

Des Weiteren gab Herr Bürgermeister Schmitt bekannt, dass die Gemeindeprüfungsanstalt den Abschluss der Gemeinde genehmigt hat. Hier gab es Lob für die Gemeindeverwaltung, vor allen an Herrn Greis, der sich sehr gewissenhaft um die ordentliche Buchführung der Gemeinde kümmert und eine sehr gute Arbeit leistet.

Wie ihr seht, bleibt die Arbeit im Gemeinderat echt spannend. Da geht es manchmal um Alltägliches und manchmal um Großprojekte. Ich versuche, nach bestem Wissen und Gewissen meinen Beitrag zu leisten.

Eure Isabel

P.S.: Anbei eine kleine Terminankündigung für den 09.11. Wir freuen uns über alle Interessierten, die an der Veranstaltung teilnehmen möchten.