„Mut zur Zukunft – Lebensabschnitte in Würde gestalten“ – das war das Thema der Veranstaltung, zu der der Arbeitskreis Christinnen und Christen in der SPD mit ihrer Vorsitzenden Sigrid Neutz eingeladen hatte.
„Mut zur Zukunft – Lebensabschnitte in Würde gestalten“ – das war das Thema der Veranstaltung, zu der der Arbeitskreis Christinnen und Christen in der SPD mit ihrer Vorsitzenden Sigrid Neutz eingeladen hatte.
Alls prominenter Vertreter der Politik führte zunächst Rainer Hinderer, MDL, sozial- und arbeitsmarktpolitischer Sprecher der SDP-Landtagsfraktion, in dieses Thema ein. „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt“. So lautet der Artikel 1 unseres Grundgesetzes, der sich nicht zuletzt aus den schrecklichen Ereignissen in unserer jüngsten Geschichte begründet. Wie verhält es sich mit der Achtung der Menschenwürde im Alltag bzw. bei politischen Entscheidungen ? Rainer Hinderer nannte beispielhaft die politische Auseinandersetzung um die Gentechnologie, die Abtreibung oder die pränatale Diagnostik, in der jeder Politiker unabhängig von Parteigrenzen in seiner eigenen Person gefordert ist. Aktuell ist darüberhinaus auch die Inclusion, die h. die Einbeziehung von behinderten Menschen ,im Landtag ein Thema.
Unter Leitung der Heilbronner Pfarrerin Dr. Anna Christ-Friedrich beleuchteten anschließend Ursula Richter, Leiterin der Diakonischen Bezirksstelle Weinsberg, Marlene Steg, Studentin und stellvertretende SPD-Kreivorsitzende sowie Ulrich Schäfer, Pfarrer i.R, SPD-Stadtrat in Mannheim und Mitglied im Vorstand der SPD AG 60Plus das Thema aus ihrer altersspezifischen Sicht . Anhand von Beispielen aus ihrer täglichen Praxis machte Ursula Richter deutlich, dass für sie ausreichender Wohnraum, Teilhabe an der Bildung, Vereinbarkeit von Erwerbsarbeit und Familie ganz entscheidend mit einem würdevollen Leben verknüpft sind. Ihre Forderung an die Politik beinhaltet daher u. a. die Förderung des sozialen Wohnungsbaus und die Erhöhung des Teihabepaketes . Für Marlene Steg steht der Umbau und die Steuerfinanzierung des Sozialstaats im Vordergrund, die Begründung dafür sind u. a. garantierte Armutsabsicherung, Senkung der Lohnnebenkosten und somit Chancen für neue Arbeitsplätze, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, flächendeckend existenzsichernde Arbeit, Abschaffung struktureller Benachteiligungen, Bekämpfung der Langzeitsarbeitslosigkeit, Zukunftsfähigkeit der Sozialversicherungen durch eine breitere finanzielle Basis, Ausbau der Fort- und Weiterbildung usw. und eben auch Generationengerechtigkeit. Auch für Ulrich Schäfer ist das Thema Bildung sowie die Gleichberechtigung der Kinder in der Schule – unabhängig aus welchem Stadtteil sie kommen – ein wichtiges Anliegen. Er berichtete von den Anstrengungen, die die Stadt Mannheim unternimmt, damit ein Leben für alle Generationen möglich ist und z. B. ältere Menschen nicht aufgrund fehlender Betreuungsmöglichkeiten oder fehlender altersgerechter Wohnungen noch umziehen müssen.
In der anschließenden regen Diskussionsrunde kam u. a. die Frage auf, ob denn die Würde des Menschen nur ausschließlich unter finanziellen Gesichtspunkten betrachtet werden kann. In seinem Schlußwort lehnte Rainer Hinderer dies mit dem Hinweis darauf ab, dass die Würde jedem Menschen angeboren und von niemand genommen werden kann. Um ein würdevolles Leben zu ermöglichen ist allerdings in vielen Fällen der Einsatz erheblicher finanzieller Mittel erforderlich. Hier müssen künftig die Lasten gerechter verteilt werden. Rainer Hinderer bedankte sich für die konkreten Forderungen, die er mitnehmen könne.
Sigrid Neutz verabschiedete sich zum Schluß allen Teilnehmern und versprach Rainer Hinderer, auch weiterhin beharrlich und nachdrücklich von den Politikern einzufordern, bei ihren Entscheidungen christliche Werte mit einzubeziehen.
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